Funktionsweise

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Wie funktioniert ein Investmentfonds?

Wer hätte nicht gerne seinen privaten Vermögensverwalter? Vermögensverwalter – das klingt immer nach viel Geld und einer feinen Privatbank. Es stimmt – einen eigenen Vermögensverwalter bekommt man nur, wenn man mit einem millionenschweren Vermögen eine persönliche Vermögensverwaltung auch finanzieren kann.

Für den Privatanleger gibt es eine einfache und geniale Alternative: Warum nicht mit anderen zusammenlegen und sich dann – mit einigen Millionen im Topf – den gleichen Vermögensverwalter leisten? Genau das ist die Idee von offenen Investmentfonds:
Das Geld vieler Anleger Sparer wird in einem Fonds gesammelt und von Profis entsprechend der zugrundeliegenden Anlagestrategie angelegt. Anders als beim Kauf einzelner Wertpapiere miss der einzelne Anleger also keine eigenen Anlageentscheidungen treffen – das erledigt ein Fondsmanager als Vermögensverwalter für ihn. Denn Fondsmanager beobachten das Marktgeschehen und treffen die Anlageentscheidungen im Interesse der Anleger. Die Sparer erhalten Fondsanteile entsprechend ihrer Einzahlungen und nehmen so auch schon mit kleinen Beträgen teil an den Entwicklungen der internationalen Kapitalmärkte. Die staatliche Wertpapieraufsicht – die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) – überwacht dabei alle Fondsgesellschaften, um Mißbtrauch auszuschließen.

 

Die Fondsidee von 1774

Investmentfonds sind keine neue Idee – das Prinzip der gemeinschaftlichen Vermögensverwaltung ist schon fast 250 Jahre alt und bis heute bewährt. In Investmentfonds bündeln viele verschiedene Sparer ihr Geld und können so schon mit kleinen Beträgen in viele verschiedene Branchen, Regionen und Märkte investieren – so funktioniert echte Risikostreuung. Das sagt schon eine uralte Bauernregel: „Lege nie alle Eier in einen Korb!“. Genau dies tun aber die meisten Anleger, die selber Wertpapiere kaufen – sie haben weder das Kapital noch das Fachwissen und die Zeit, um das eigene Geld so breit gestreut anzulegen. Darüber hinaus erhalten Fonds als institutionelle Großkunden deutlich günstigere Konditionen bei ihren Kauf- und Verkaufs-Transaktionen, die sonst nur Großanlegern zugutekommen. Selbst kleine Fonds verwalten in der Regel mindestens 10 – 50 Mio € an Kundengeldern und haben damit schon eine gewisse Einkaufsmacht. Große Fonds verwalten deutlich höhere Vermögen – zwei- oder gar dreistellige Milliardensummen verwalten die größten Investmentfonds der Welt. Wichtig dabei: Egal ob Kleinsparer oder Großanleger – Investmentfonds stehen immer für die Chancengleichheit aller Sparer an allen Anlagemärkten und sind damit ein wichtiger Pfeiler unserer sozialen Marktwirtschaft.

In Deutschland gibt es Investmentfonds seit über 60 Jahren. Die heimischen Fondsgesellschaften sind inzwischen neben Banken und Versicherungen eine eigenständige Säule des Finanzdienstleistungssektors. Rund 2 Billionen Euro verwalten Fondsgesellschaften direkt und indirekt für rund 50 Millionen Menschen in Deutschland.

Derzeit betreuen die Fondsgesellschaften in Deutschland über 700 Milliarden Euro als Treuhänder ihrer Anleger in Publikumsfonds. Für institutionelle Anleger, wie Versicherungsgesellschaften, Banken und Pensionskassen, verwaltet die deutsche Investmentwirtschaft über 1 Billion Euro in sogenannten Spezialfonds und etwa 300 Milliarden Euro außerhalb von Investmentfonds.