Einige Anlegerinnen und Anleger sind ständig auf der Suche nach der nächsten „heißen“ Aktie oder Wachstumsstory. Vanguard empfiehlt keine taktischen Gewichtungsverschiebungen und Verzerrungen; gelegentlich beobachten wir jedoch, dass Beraterinnen und Berater verstärkt in bestimmte Regionen oder Sektoren investieren, um vermeintliche Renditechancen zu nutzen. So haben wir in den vergangenen Jahren mehrfach eine Übergewichtung von Schwellenländeraktien festgestellt – trotz eines enttäuschenden Jahrzehnts, in dem Schwellenländer nicht mit Industrieländern mithalten konnten.

Aufgrund der unterdurchschnittlichen Wertentwicklung während der letzten zehn Jahre erscheinen Schwellenländeraktien inzwischen attraktiv, und womöglich sind die aktuellen Bewertungen3 ein Grund für die Übergewichtung der Assetklasse in einigen Kundenportfolios. Man kann sowohl für als auch gegen Schwellenländeraktien argumentieren. Bevor sie ihre strategische Asset-Allokation umstellen, sollten Anlegerinnen und Anleger jedoch in jedem Fall wissen, dass diese Aktien volatiler sein können.

Ein Exposure auf Schwellenmärkte lässt sich zudem auch über einen kapitalgewichteten Indexfonds, einen ETF oder ein Modellportfolio erzielen. Wenn Schwellenländeraktien tatsächlich Mehrrenditen abwerfen, können Anlegerinnen und Anleger diese Renditen über einen globalen Aktienindex abschöpfen – ohne zusätzliches Risiko durch eine Übergewichtung. Und wer lieber aktiv investieren möchte und mehr Risiko tragen kann, kann mit einer aktiven Strategie für die Aktienmärkte der Schwellenländer langfristig Alpha anstreben.

Unabhängig von der Umsetzung empfehlen wir Anlegerinnen und Anlegern einen ausgewogenen und risikobewussten Portfolioaufbau, was auch beabsichtigte Übergewichtungen einschließt. Balance und Risiko spielen bei der Entwicklung aller aktiven und passiven Vanguard Fonds, ETFs und Modellportfolios eine zentrale Rolle.